12.07. - 14.07.2013 Dreitagesfahrt des GHV nach Metz und Nancy

Kirchen Lothringens bezaubern die Reisenden

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Villingen-Schwenningen (hf).

Bei strahlendem Sommerwetter besuchten rund 40 Mitglieder des GHV drei Tage geschichtlich und architektonisch hochinteressante Städte Lothringens, die vor allem auch durch ihre Kirchenbauten bestachen.
Den Anfang machte die Basilika von St. Nicolas de Port in Metz, die durch ihre Helligkeit und Freundlichkeit bestach. Im Mittelalter war sie ein bedeutendes Wallfahrtsziel. Die heutige spätgotische Basilika wurde ab 1481 im Auftrag des lothringischen Herzogs René II. errichtet
Bei der Stadtrundfahrt schleuste eine eloquente und charmante Stadtführerin Busfahrer und Gäste durch teilweise enge und manchmal auch unpassierbare Straßen. Eine erste Blütezeit erlebte die Stadt bis zum Jahr 451, in dem sie von Attila und seinen Hunnen niedergebrannt wurde. Nachdem Metz im Mittelalter relativ unabhängig war und von Bischöfen regiert wurde, emanzipierten sich die Bürger 1234 aus der Vormundschaft des Bischofs und Metz wurde Freie Reichsstadt. In den 1970er-Jahren wurde Metz zur Hauptstadt der Region ernannt. Im gleichen Zug beschloss die Stadt, das Zentrum städtebaulich umzugestalten und zahlreiche Grünanlagen einzurichten.
Der Samstagvormittag gehörte der Stadt Nancy, deren touristische Attraktivität sich gleichmäßig aufteilt zwischen Art nouveau (der Nancyer Jugendstilbewegung Ecole de Nancy) und Place Stanislas, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die berühmte Place Stanislas besticht das ganze Jahr über durch seine Pracht und seine gastliche Atmosphäre, die dieser "Schönheit des Ostens" ein italienisches Ambiente verleihen.
Die 15 000 Einwohner zählende Stadt Toul bildete mit ihrer deutlich sichtbaren Armut den krassen Gegensatz zum Eindruck des Vormittags. Toul ist namensgebend für die Côtes de Toul, das wichtigste Weinanbaugebiet der Region Lothringen. Einziger Anziehungspunkt ist die Kathedrale, mit deren Chor bereits im 13. Jahrhundert begonnen, die aber erst im 16. Jahrhundert fertig gestellt wurde. Sehenswert ist das 30 Meter hohe Mittelschiff. Der weitläufige Kreuzgang mit nur drei Portalen weist schöne Kapitelle und eine Reihe schöner Wasserspeier auf.
Zurück in Metz erlebten die Reiseteilnehmer das bis in die späte Nacht dauernde bunte Treiben und die Feierlichkeiten des vorgezogenen Nationalfeiertags, in den die Bewohner gesellig, friedlich und auch stolz hinein feierten. Bernd Schneckenburger steuerte dabei seinen Bus mit den Gästen gekonnt und sehr mutig durch Straßen und enge Gassen zum Hotel, die wegen des stattfindenden Defilees eigentlich nicht passiert werden durften. Am Sonntagvormittag war die große und beeindruckende Kathedrale Saint-Etienne (Stephansdom) Anlass für den Besuch des Gottesdienstes. Die zwischen 1220 und 1520 gebaute Kathedrale ist ein Meisterwerk der gotischen Kunst. Aus zwei Kirchen zusammengefasst ist sie ein Zeitzeuge der großen Stunden der Stadt und die Verkörperung der bewegten und leidenschaftlichen Geschichte der Stadt.