28.07.10 GHV Exkursion nach Hechingen:

Ein Stück Heimat bei Zollergrafen gefunden
Geschichtsfreunde in der Schwäbischen Alb -
St. Luzen birgt viele Kostbarkeiten


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Villingen-Schwenningen (hco).

Der Geschichts- und Heimatverein Villingen (GHV) peilt immer wieder kulturgeschichtlich bedeutende Ziele an, die nicht gerade vor der eignen Haustür liegen aber doch schnell zu erreichen sind. Dafür eignen sich die angebotenen Halbtagesexkursionen, die bei den Mitgliedern sehr beliebt sind, ausgezeichnet. Jetzt ging es in die Schwäbische Alb in die alte fürstliche Residenzstadt der Zollergrafen Hechingen. Der Regen machte einigen Plänen zwar ein vorzeitiges Ende aber auch unter Dach gab es viel wertvolles und interessantes zu entdecken.

Bei einen Gang durch die Zollerstadt wurden die Villinger gleich an ihr Zuhause erinnert. Den Platz vor dem Rathaus schmückt ein mächtiger, in Bronze gegossener Marktbrunnen, der gleich die Verwandtschaft zum heimischen Münsterbrunnen verrät. Was nicht verwundert, denn beide Brunnen haben die gleiche Vaterschaft: Professor Klaus Ringwald aus Schonach hat beide Kunstwerke, die jeweils die Stadtgeschichte erzählen, geschaffen.
Hauptziel der Exkursion war aber die alte Klosterkirche St. Luzen, die bis 1535 Pfarrkirche von Hechingen war. Das mit zahlreichen sakralen Kunstwerken ausgestatte Gotteshaus, dessen Name 1318 zum ersten Mal genannt wird, ist dem heiligen Luzius geweiht, der nördlich der Alpen weniger bekannt ist, aber in der Schweiz hochverehrt wird. Einen fachkundigen Kirchenführer hatten die Villinger gleich mitgebracht: Altdekan Kurt Müller. Der ehemalige Münsterpfarrer, der auch im Beirat des Villinger Geschichtsverein mitwirkt, zeigte, dass er auch außerhalb der Mauern der Zähringerstadt in Kirchen- und Kunstgeschichte äußerst kompetent ist. Schon im Bus hatte er die Teilnehmer auf das hingewiesen, was sie in St. Luzen erwartet. Eine Verbindung zu Villingen bietet dort die großartige Kanzel, die der Bildhauer Hans Amann, der in der Zähringerstadt zahlreiche hochkarätige Kunstwerke hinterlassen hat, 1589 schuf.
Und dort gab es dann wieder ein  Villinger Erlebnis . Der Seelsorger der ehemaligen Klosterkirche war ein Villinger: Pfarrer Thomas Koban, dessen Eltern heute noch in Villingen wohnen und die er, sooft es geht, besucht. . Er wuchs in der St. Bruder-Klaus-Gemeinde auf und war viele Jahre Ministrant, als dort Kurt Müller als Pfarrer wirkte. Thomas Koban wurde 1988 zum Priester geweiht und feierte in der Bruder-Klaus-Kirche seine Primiz. Seine erste Pfarrstelle hatte er Schonach, musste diese aber krankheitsbedingt aufgeben. Das Wiedersehen mit seinen Landsleuten machte sehr glücklich. Auch die Villinger freuten sich über die Begegnung mit ihm in der Kirche, in der er heute als Seelsorger wirkt.



 Villinger Treffen in der ehemaligen Klosterkirche St. Luzen in Hechingen. Beim der Führung durch dieses alte, kulturgeschichtlich bedeutende Gotteshaus, gab es ein freudiges Wiedersehen zwischen Altdekan Kurt Müller (Mitte) und seinem ehemaligen Ministranten Thoma Koban (rechts), der 1988 in der St. Bruder-Klaus-Kirche seine feierliche Primiz feiern konnte, als Kurt Müller dort Gemeindepfarrer war. Pfarrer Koban wirkt heute als Seelsorge in Hechingen. Mit den beiden Geistlichen freute sich der Vorsitzende es GHV Villingen, Günter Rath (links), der die Exkursion organisiert hatte.