13. - 16.05.10 GHV Exkursion nach Münster:

Der Dreißigjährige Krieg endete in Münster -
Auf den Spuren einer großen Dichterin


GHV an bedeutenden Stätten deutscher Geschichte

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Zeitungsbericht 1 
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Villingen-Schwenningen (hco).

Die rund 1200jährige westfälische Bischofs- und Hansestadt Münster, in der durch den „Westfälischen Frieden“ der Dreißigjährige Krieg, der auch die Villinger in Not und Elend stürzte, beendet wurde, war Ziel des Geschichts- und Heimatvereins Villingen (GHV). Bei der sogenannten kleinen Jahresexkursion (die große führt im September nach Paris) setzten sich unter der Führung des Ersten Vorsitzenden, Günter Rath, rund, 50 Mitglieder an vier Tagen mit bedeutenden Ereignissen europäischer Historie auseinander und wandelten auf den Spuren von Menschen, die in der Kulturgeschichte eine wichtige Rolle spielten.

Einen Einblick in Münsters Vergangenheit gewannen die Geschichtsfreunde im Friedenssaal des historischen Rathauses, der als Hauptattraktion der heimlichen Hauptstadt Westfalens angepriesen wird. Zwar wurde hier nicht, wie zahlreiche Historiker wissen wollen, am 15. Mai 1648 der Friedensvertrag zwischen den Unterhändlern der kriegsführenden Nationen unterzeichnet, sondern in den Quartieren der einzelnen Verhandlungspartner. Dieser großartige Rathaussaal spiegelt auch so die bedeutende Geschichte Münsters wider. Die originale historische Ausgestaltung konnte, trotz der fast völligen Zerstörung des Rathauses im Zweiten Weltkrieg, gerettet werden, weil sie rechtzeitig ausgelagert wurde.

Bewundernswert ist der Wiederaufbau der Altstadt, die zu 92 Prozent zerstört wurde. Das wunderbare Stadtbild, das original wieder aufgebaut wurde, macht Münster zu einer der schönsten Städte Deutschlands. Zahlreiche Kirchen prägen dieses Bild. Obwohl keines der Gotteshäuser den Krieg unbeschadet überstand, sind sie, der alten Bausubstanz entsprechend, in alter Schönheit wieder erstanden und künden von der Jahrhunderte dauernden katholischen Tradition dieser Stadt. Die Villinger lernten diese vor allem im großartigen Paulus-Dom mit seinen zahlreichen Kunstschätzen kennen. Die um 1540 entstandene astronomische Uhr fand besonderes Interesse. Was die Domkammer an Schätzen zu bieten hat, zählt die bedeutendsten sakralen Kunstwerken Europas.

Ein Ausflug ins Münsterland mit seinen malerischen Wasserburgen und Adelssitzen gehört praktisch zum Pflichtprogramm dieser westfälischen Landschaft. Dabei wandelten die Geschichtsfreunde auf den Spuren einer der größten Dichterinnen Deutschlands: Annette von Droste-Hülshoff, die hier ihre heimatlichen Wurzeln hatte. Mit ihr, die viele Jahre ihres Lebens in Meersburg verbrachte, hatte sich der GHV schon eingehend bei Exkursionen an den Bodensee beschäftigt. An ihrer Geburtsstätte in der Burg Hülshoff, wurden die Villinger mit Leben und Werk der großen Frau deutscher Dichtung vertraut gemacht.

Die Burg Vischering, die Villinger nur von Außen besichtigen konnten, gehört zu den schönsten und malerischen Wasserburgen des Münsterlandes. Sie hat seit ihrer Entstehung um 1622 kaum ihr „Gesicht“ verändert.

Einen äußerst interessanten und lehrreiche Einblick in die Landwirtschaft Westfalens und dessen bäuerliches Brauchtum bekamen die Schwarzwälder nach einer Bootsfahrt auf dem Aasee im Freilichtmuseum Mühlenhof geboten. Der 76- jährige Führer durch diese Ausstellung war ein echter westfälischer Bauer von Schrot und Korn, der das reichhaltiges Wissen der Geschichte seiner Heimat mit Humor und einer kräftigen Portion Bauernschläue an den Mann (und die Frau) brachte. Es gab viele Anlässe zum Schmunzeln,

Zum Schluss bedankten sich die Reiseteilnehmer beim Vorsitzendenden Günter Rath, der zusammen mit Schatzmeister Hasko Froese und Beiratsmitglied Werner Echle diese Exkursion organisiert hatte. Die „Münsterfahrer“ dankten für das gemeinsame schöne Erlebnis, dass sicher noch schöner gewesen wäre, wenn Petrus die nicht so oft die Himmelsschleusen geöffnet und ein Bisschen mehr Sonneschein geboten hätte. Aber auch so war das Fazit: Das war wieder eine schöne und sehr lehrreiche GHV-Exkursion!


Beidruckt waren die Villinger Geschichtsfreunde bei ihrer Exkursion nach Münster in Westfalen von der reichen Ausstattung des Paulus-Doms. Hier bestaunt eine Gruppe der Reiseteilnehmer die um 1540 entstandene astronomische Uhr, ein Meisterwerk mathematischen Geistes und mittelalterlicher Handwerkerkunst.


Vom Stadtbild beherrschenden Prinzipalmarkt aus betrachtet hier eine Gruppe der
Villinger Geschichtsfreunde unter sachkundiger Führung Turm und Fassade der Stadt- und Marktkirche St. Lamberti, die zu den bedeutendsten Zeugnissen der mittelalterlichen Geschichte der Stadt Münster gehört.


Im großartig ausgestatteten Friedenssaal des historischen Rathauses befassten sich die Besucher mit einen der bedeutendsten und blutigsten Kapitel Deutscher und Europäischer Geschichte: dem Dreißigjährigen Krieg, der am 15. Mai 1648 durch den Vertrag zum „Westfälischen Frieden“ in Münster (aber nicht in diesem Saal) beendet wurde.


Im Garten der Clemenskirche.

Bilder: ColliRund 30 Mitglieder des Geschichts- und Heimatvereins Villingen (GHV) ließen sich von Ursula Köhler (links) in der Städtischen Galerie in Schwenningen durch die Ausstellung „Erich Heckel – Der stille Expressionist“ führen. Sie waren begeistert von den ausgestellten Werken aber auch von der sehr kompetenten und lebendigen Präsentation durch die promovierte Kunsthistorikerin.