6. - 11.7.09 Exkursion nach Montegrotto

Besichtigung der Städte Vicenza, Sirmione und Verona

Geschichtsfreunde bei der Jahresexkursion.

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Villingen-Schwenningen (Froese).



Montegrotto Terme ist nach Abano Terme die zweitgrößte Stadt im euganeischen Thermengebiet in der italienischen Region Padua. Die Stadt grenzt im Norden an Abano mit dem es in den letzten Jahrzehnten schon fast zusammengewachsen ist. Sie liegt östlich der Euganeischen Hügel und reicht an die ersten Hügelausläufer heran. Die Entfernung nach Venedig beträgt 45 Kilometer. Padua liegt 12 Kilometer nördlich von Montegrotto. Montegrotto hat ungefähr 10.000 Einwohner. Ausgrabungen im Stadtgebiet beweisen, dass bereits während der römischen Kaiserzeit mehrere kostbar ausgestattete Bäderanlagen bestanden haben, die zur Nutzung der Thermen errichtet worden sind. Es gibt auch Hinweise darauf, dass schon in vorrömischer Zeit Badeanlagen bestanden haben. Die Verwaltung von Montegrotto erfuhr im Laufe der Zeit viele Veränderungen. Im Jahre 1921 wurden das Gebiet zu einer Gemeinde namens S.Pietro Montagnon erklärt. 1934 wurde der Name in Montegrotto geändert, da die Eisenbahnstation an der Linie Padua-Bologna bereits diesen Namen trug. Seit den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts wurde Montegrotto zu einem wichtigen Thermalzentrum mit derzeit 36 Thermalhotels.
Vicenza ist eine Kunst- und Industriestadt im nördlichen Italien mit etwa 110.000 Einwohnern. Sie liegt in der Region Venetien etwa 60 km nordwestlich von Venedig und 200 Kilometer östlich von Mailand. Sie ist die Hauptstadt der Provinz Vicenza. Bekannt ist die Stadt für ihre Schmuckwaren- und Bekleidungsindustrie, etwa die Firma Dainese. Dreimal jährlich findet hier die weltberühmte Gold Exposition in Vicenza statt (im Januar, Juni und September). Vicenza gehört zu den reichsten Städten Italiens. Die deutsche Partnerstadt ist die Goldstadt Pforzheim. Die Stadt weist eine große Zahl von Palazzi aus dem 15. bis 18. Jahrhundert auf, von denen die bekanntesten von Andrea Palladio stammen: Andrea di Pietro della Gondola, genannt Palladio war der bedeutendste Architekt der Renaissance in Oberitalien und Begründer des Palladianismus. Seine Vorbilder waren die römische Antike und andererseits die großen Architekten der italienischen Renaissance, vor allem Bramante, Michelangelo, Sanmicheli und Sansovino. Die Vorbilder werden jedoch niemals pedantisch imitiert, sondern immer schöpferisch und eigenwillig für die jeweilige Bauaufgabe fruchtbar gemacht. Sein Ziel ist eine Architektur, bei der unter Beachtung ästhetischer Prinzipien von Proportion und Ausgewogenheit die Anforderungen an die Baufunktion, an die praktischen und ideellen Bedürfnissen des Auftraggebers ebenso berücksichtigt werden wie die Bedingungen, die sich aus den Gegebenheiten des Bauplatzes ergeben. Das Ergebnis ist die einzigartige Harmonie und Eleganz seiner Bauten. Durch seine Bauten und durch seine theoretischen Schriften gewann er großen Einfluss auf die einem harmonischen „Klassizismus“ verpflichtete Architektur in West- und Nordeuropa, Großbritannien und den USA.
Die wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten sind die Villa La Rotonda und die Basilica, zwei Hauptwerke Palladios. Auch das Teatro Olimpico, das erste nachantike freistehende Theatergebäude Europas, ist ein Werk Palladios. Das Zentrum wird beherrscht vom Hauptplatz, der Piazza dei Signori. Die Basilica mit ihrem markanten Tonnengewölbe ist eigentlich keine Basilika im klassischen Sinne, sondern vom Erbauer so nach antikem Vorbild benannt. Überragt wird der Platz von einem beeindruckenden Turm, dem Torre di Piazza, der fast 80 m Höhe erreicht und aus dem 12. Jahrhundert stammt.
Bild und Text: Froese / Rath