Vortrag am 03.04.08 und Exkursion nach Trier: Ignaz Bender über Konstantin den Großen / Gut besuchter GHV-Vortrag |
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In einem gut besuchten Lichtbildervortrag im Münsterzentrum beleuchtete Ignaz Bender Leben und Werk des mächtigen Herrschers, der von Trier aus das Weltreich regierte und dort bedeutende Spuren hinterlassen hat. Auf diesen Spuren wandeln die Villinger Geschichtsfreunde, die mit diesem Referat auf die Jahresexkursion, die im Juni nach Tier geht, geführt wurden. Mit Ignaz Bender stellte sich nicht nur ein kompetenter Kenner der Geschichte des einstigen Römerreiches vor, sondern auch ein Mann, der enge Verbindungen zur heimischen Historie hat. In Villingen verbrachte der langjährige Kanzler der Universität Trier seine Kindheit und Jugendzeit. Diesen Gedanken sprach der Vorsitzende des GHV, Günter Rath, bei seiner Begrüßung an und wies humorvoll auf eine persönliche Gemeinsamkeit hin: Beide besuchten das Romäusring Gymnasium. Er freute sich, in Bender einen anerkannten Experten mit „Villinger Wurzel“, in der Geschichte Konstantins als Gast zu haben. Bender, der die „Heimkehr“ nach Villingen sichtlich genoss, wurde diesen Vorschusslorbeeren in seinem Referat durchaus gerecht. Er zeichnete ein lebendiges, facettenreiches, anschauliches Bild des Kaisers, der von Trier aus über das Nordreich herrschte und seine Macht über das ganze römische Imperium ausweitete. Er habe Trier zur bedeutendsten Römerstadt nördlich der Alpen gemacht. Breiten Raum nahm in den Vortrag die Rolle Konstantins ein, die er als Wegbereiter des christlichen Glaubens gespielt hat. Dazu zählt nicht nur die Beendigung der Christenverfolgungen und die Erstellung monumentaler sakraler Bauten, sondern auch die Einführung von Gesetzen und Verordnungen, die das allgemeine Leben der Menschen regeln und humaner machen. Diese haben zum Teil (Sonntagsruhe, Feiertage) bis heute Bestand . Als er sich um 336 als Alleinherrscher im nach ihm benannten Konstantinopel auf dem Totenbett taufen ließ, hatte er aber keinesfalls das Leben eines braven Christenmenschen hinter sich. Er war nicht nur im Reich, sondern auch in der eigene Familie und Verwandtschaft ein rigoroser machtbesessener Herrscher gewesen der auch vor Mord nicht zurückschreckte. Aber er hat es trotzdem geschafft, in der Ostkirche als Heiliger anerkannt und verehrt zu werden. Eines darf er sich sicher als besonders Verdienst anrechnen: Er hat den entscheidenden Schritt von der heidnischen Antike zum christlichen Mittelalter getan und damit dem Christentum den Weg für eine freie Entfaltung geebnet. |