GHV-Jahreshauptversmmlung am 04.03.08:

Historischen Charakter der Stadt bewahren

Dialog mit Vergangenheit führt zum Verständnis der Gegenwart / Hauptversammlung des Geschichts- und Heimatvereins

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Villingen-Schwenningen (hco). In einer zügig durchgeführten und harmonisch verlaufenen Versammlung zogen die zahlreich erschienene Mitglieder des Geschichts- und Heimatvereins Villingen (GHV) einen Schlussstrich unter ein rundherum positiv verlaufenen Vereinsjahr.

Mit jetzt 610 Mitgliedern gehört der GHV zu den größten Vereinen in der Zähringerstadt. Neu dazu zählt auch Münsterpfarrer und Dekan Josef Fischer, der es bedauerte, wegen Verpflichtungen in Freiburg, nicht an der Ehrung seines Vorgängers, Kurt Müller, teilnehmen zu können, der zum Ehrenmitglied des GHV ernannt wurde. Wir berichten unten genauer.
In seinem umfangreichen Rechenschaftsbericht ging der GHV-Chef auf die zahlreichen Aktivitäten des Vereins in vergangenen Jahr ein, über die unsere Zeitung aus aktuellem Anlass berichtete. Mit Vorträgen, Exkursionen, Besichtigungen, Mitarbeit und Diskussionen in Arbeitskreisen und in gesellschaftspolitischen und geselligen Begegnungen wurde ein lebendiges Vereinsleben praktiziert. „Wir wollen zum Dialog mit der Vergangenheit anregen und damit zum Verständnis der Gegenwart beitragen,“ erklärte Rath. Der GHV sei seinem Anspruch gerecht geworden, Geschehen und Geschichte der Heimatstadt zu reflektieren. Er habe aber auch darüber hinaus, den Blick über den Tellerrand hinweg nicht gescheut.
Rath sprach sich für die Erhaltung des historischen Stadtbildes, besonders der Villinger Innenstadt, aus. „Wenn wir Geschichte transportieren wollen, dann müssen wir auch die für die Geschichte bedeutsamen Zeugnisse erhalten,“ forderte er. Der eigenständige und stadtgestalterische Charakter müsse bewahrt und gefördert werden. Der GHV sei sich aber darüber klar, dass alte Stadtviertel kein abgeschottetes Museum sein dürften und eine zweckmäßige Nutzung auch ein Beitrag zur Erhaltung sei.
Der GHV will durch einen aktive Beitrag an einer Gestaltungssatzung, an der seit 2002 gearbeitet wird, mithelfen, den richtigen Umgang mit dem Thema „Villinger Innenstadt“ zu finden. Beiratsmitglied Karl-Heinz Fischer informierte über den aktuellen Stand der Beratungen zur Gestaltungssatzung, mit der auch 2008 noch nicht zu rechnen sei. Als dringend notwendige Maßnahmen stellte Rath die Sanierung der Stadtmauer heraus, für die sich die Villinger Geschichtsfreunde bereits im vergangenen Jahr stark machten. Auch das Abt-Gaiser-Haus müsse vor weiteren Verfall geschützt werden.
Schatzmeister Hasko Froese legte einen detaillierten und sehr aufschlussreichen Kassebericht vor. Durch solides und sparsames Wirtschaften konnte das positive Ergebnis des Vorjahres noch gesteigert werden. „Wir werden auf diesem Kurs weitergehen und unser Angebot für die Mitglieder auf dem gewohnt hohen Niveau halten“ versprach der Schatzmeister. Siegfried Steidle, der mit Liselotte Kirchgeßner die Bilanz geprüft hatten stellte Froese ein blendendes Zeugnis aus. Auf Antrag von Doris Feld, welche das ehrenamtlich Engagement der Vereinsführung würdigte, wurde der Vorstand einstimmig entlastet.
Helmut Kury wurde als zweiter Vorsitzender genauso wiedergewählt wie Schriftführerin Claudia Wildi. Neu in den Beirat wurde Andreas Flöß berufen, dessen Sachverstand vor allem in Fragen der Baugestaltung und des Denkmalschutzes gefragt ist.


Zum bewährten Team in der Führung des Geschichts- und Heimatvereins Villingen mit (links) Schriftführerin Claudia Wildi (wiedergewählt) Schatzmeister Hasko Froese, dem wiedergewählten 2. Vorsitzenden Dr. Helmut Kury und dem Vorsitzenden Günter Rath (rechte Seite), kam als neues Beiratsmitglied Andreas Flöß (Mitte) dazu, dessen Sachverstand in Bau- und Denkmalsfragen in diesen Gremium gefragt ist.


Großen Anklang fand bei der Jahreshauptversammlung eine  Verkaufsaktion von Jahresheften älterer Jahrgänge aus den Beständen des GHV. Zahlreiche Mitglieder konnte dadurch ihre Sammlung komplettieren.



Kurt Müller Ehrenmitglied im GHV
Mehr als ein hervorragender Seelsorger / Broschüre über Wegkreuze

Villingen-Schwenningen (hco). Unter dem Beifall der Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung des Geschichts- und Heimatvereins Villingen (GHV) wurde der frühere Münsterpfarrer und Dekan, Kurt Müller, der seit vielen Jahre als Beirat dem Führungsgremium angehört, zum Ehrenmitglied ernannt.

Der GHV-Vorsitzende Günter Rath würdigte das öffentliche Wirken Müllers, das weit über seinen seelsorgerlichen Auftrag hinausging und ihm in der Stadt, Region und Land Anerkennung und Ansehen gebracht hat. Er habe die Aufgaben seines Amtes und Dienstes mit bewundernswerter Arbeitkraft, erfrischender Lebendigkeit, schnörkelloser Klarheit und Gradlinigkeit gemeistert. „Der Geschichts- und Heimatverein hat ihnen zu danken für das engagierte Mittun im Vorstand und Beirat, für vielfältige und wohltuende Begleitung,“ erklärte der Vorsitzende. Mit seinen hervorragenden, sachkundigen und zum Teil humorvollen Beiträgen zur Kultur- und Stadtgeschichte in Schrift und Wort habe sich Kurt Müller große Verdienste erworben, die der GHV mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft zu würdigen wisse.

Der GHV hat sich ein besonderes Geschenk zur Ehrung ausgedacht: Er übernimmt Herausgabe, Organisation und Redaktion für eine Broschüre über Wegkreuze in Villingen und Umgebung. Damit erfüllt er einen lang gehegten Wunsch des Altdekans, der als ausgezeichneter Hobbyfotograf zahlreiche Fotos zu diesem Thema gemacht hat, die zum Teil auch schon bei vom ihm gehaltenen Lichtbildervorträgen zu sehen waren. Die Broschüre werden die Mitglieder erhalten, sie wird aber auch im Buchhandel angeboten werden.

An der Ehrung durfte auch Agnes Asal, die langjährige Hausdamen des ehemaligen Münsterpfarrers, Kurt Müller, teilhaben. „Kein Mensch erarbeitet sich seinen Erfolg ganz allein“ sagte der GHV-Vorsitzende. Er wisse, dass der Geehrte viel Unterstützung und Aufmunterung von der „treuen Seele im Münsterpfarrhaus“ erfahren habe. Dieser dankte er unter dem Beifall der Versammlung für ihr Engagement mit einen großen Blumenstrauß.


Der Vorsitzende des Geschichts- und Heimatvereins Villingen (GHV), Günter Rath (rechts), freute sich, dem langjährigen Beiratsmitglied, Dekan i.R. Kurt Müller, die Urkunde zur Ehremitgliedschaft überreichen zu können um damit dessen Verdienste in GHV zu würdigen.


Über einen Blumenstrauß durfte sich Agnes Asal freuen, die - wie der Vorsitzende Günter Rath lobte - als „gute Seele von Münsterpfarrhaus“ viel für den GHV getan habe.

Bilder/Text: Hermann Colli