GHV-Veranstaltung am 28.02.08:

Von Plänen der Zunft für die Zehntscheuer begeistert

Geschichts- und Heimatverein im historischen Gebäude / Zunfthaus für Jung und Alt

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Villingen-Schwenningen (hco). „Etwas Besseres hätte dem Haus, der Zunft und der Stadt gar nicht passieren können,“ war die einhellige Meinung der Mitglieder des Geschichts- und Heimatvereins Villingen (GHV), die auf Einladung der Villinger Narrozunft die historische Zehntscheuer im Riet besichtigten. Die Geschichtsfreunde nahmen das Angebot, die Umbaupläne
näher kennen zu lernen mit großer Begeisterung an. Über 60 Mitglieder konnte Zunftmeister Joachim Wöhrle begrüßen. Ihm zur Seite stand Karl Heinz Fischer, der in Doppelfunktion tätig war: Als Ehrenzunftmeister und GHV-Beiratsmitglied. Architekt Peter Ettwein stellt die Pläne und das Konzept vor und führte mit den „Zunftoberen“ die Besucher durch das alte Gemäuer, das sich aber - wie er versicherte - in eine bemerkenswert guten baulichen Zustand befindet.
„Wir wollen hier ein Zunfthaus einrichten, eine Begegnungsstätte, die allen Bürgern, Jung und Alt, das ganze Jahr über offen stehen soll, “ umriss Joachim Wöhrle das Vorhaben seines Narrenvereins. Er gab eine Überblick über den Stand der Planung und die Nutzung der zahlreichen Räume die auf vier Ebenen verteilt sind. Heiterkeit löste ein Schreiben des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg aus, in dem in verschachteltem Bürokratendeutsch die ehemalige Zehntscheuer der Universität als Kulturdenkmal ausgewiesen wird.
„Dreigeschossiges, mächtiges Eckgebäude zur Turmgasse, fluchtend angebunden an die traufständige Bebauung der Rietgasse auf deren Ostseite; wegen des in Villingen hoch anstehenden Grundwasserspiegels kein eingetiefter Keller...“ heißt es unter anderem da. Das Wesentliche steht an Schluss des langen Briefes: „Wegen seiner vielfältigen architektur- und stadtbaugeschichtlichen, aber auch wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Bedeutung ist der Bau aus wissenschaftlichen Gründen ein Kulturdenkmal. Seien Erhaltung liegt insbesondere wegen seines dokumentarischen und exemplarischen Wertes in Interesse der Öffentlichkeit.“
Und um die Erhaltung dieser Kulturgüter bemüht sich die Narrozunft mit großen Engagement. Sie sieht - wie der Zunftmeister betonte - ihre Aufgabe nicht allein in Wahrung der Tradition und der Brauchtumspflege, sondern fühlt sich auch verpflichtet, Kulturdenkmale der Stadt zu erhalten und mit Leben zu erfüllen.
In zwei Gruppe wurden die Geschichtsfreunde von fachkundigen Führern durch die vier Stockwerke der Zehntscheuer geleitet. Diese beantworten die Fragen der interessierten Besucher freundlich und durften von diesen viel Lob und Anerkennung entgegennehmen.
Karl Heinz Fischer, der im Namen des erkrankten GHV-Vorsitzenden, Günter Rath, danke und eine großzügige Spende übergab, machte auf die vielen Aufgaben und Verpflichtungen aufmerksam die noch vor der Narrozunft als Bauträger liegen. Ohne ein Menge Eigenleistungen der Mitglieder und der freiwilligen Helfer und Sponsoren lasse sich die Last aber nicht schultern. Aus seinen Worten war auch zu hören, dass die Zunft in der Bevölkerung bisher breite Unterstützung erfahren hat und zuversichtlich ist, dass sie das Werk meistern kann. „Wenn alles so klappt, wie wir es uns das vorstellen, und die Spendenbereitschaft nicht nachlässt, könnten wir in drei bis vier Jahren unsere Pläne verwirklicht haben,“ prognostiziert Zunftmeister Wöhrle.


Auf gutes Gelingen des Werkes stießen bei der Besichtigung der Zehntscheuer im Riet (von links) Architekt Peter Ettwein, Zunftmeister Joachim Wöhrle und Karl Heinz Fischer, zugleich Ehrenzunftmeister der Narrozunft und Beiratsmitglied des Geschichts- und Heimatvereins Villingen (GHV), mit ihren Gästen an. Über 60 GHV-Mitglieder waren von den Plänen, das historische Gebäude in ein Zunfthaus umzugestalten, begeistert.


Über das Bauvorhaben der Narrozunft Villingen, die Zehntscheuer im Riet zu einer Begegnungsstätte für Jung und Alt umzubauen informierte Architekt Peter Ettwein über 60 Mitglieder des Geschichts- und Heimatvereins Villingen bei einem Rundgang durch das historische Gebäude. An Hand von Bauplänen erklärte er die spätere Nutzung der Räume auf vier Stockwerken.

Bilder/Text: Hermann Colli