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Dass das Interesse der Mitglieder des Geschichts- und Heimatvereins Villingen (GHV) nicht auf die Stadtmauern und Grenzen im Badischen Ländle beschränkt ist, geht immer wieder aus dem umfangreichen Jahresprogramm hervor. Der Blick über den eigenen Kirchturm hinaus, ging in der ersten Veranstaltung aber nur bis in die Landeshauptstadt, wo zur Zeit im Alten Schloss in einer großen Ausstellung die Geschichte des Königreichs Württemberg in dem Blickpunkt gerückt wird.
Über die 112 jährige Regentschaft der vier Könige, Friedrich I., Wilhelm I., Karl I. und Wilhelm II. ist in der gut gemachten Ausstellung viel wissenswertes und interessantes zu erfahren. Sachkundige Begleiter der über 50 Teilnehmer waren dabei die Führer, die sich nicht auf trocken, mit Zahlen vollgestopften Geschichtsunterricht beschränkten, sondern ein lebendiges transparentes Bild der Jahre von 1806 bis 1918 zeichneten. Die Herrscher und ihre Frauen wurden als Protagonisten der doch recht kurzlebigen Monarchie ausführlich charakterisiert.
Dabei sorgte oft das Randgeschehen für lebhafte Diskussionen. Zum Beispiel die Frage, wie hoch wohl der Sarg des schwergewichtigen König Friedrich I. gewesen ist, um dessen enorme Leibesfülle darin unterzubringen. Auf dem Gang durch die Ausstellungsräume begegneten die Villinger auch einigen „alten Bekannten“ , die sie bei früheren Bildungsreisen kennen gelernt hatten. Dazu zählte die legendäre repräsentierfreudige Königin und Zarentochter Olga, die Erinnerungen an die Exkursion nach St. Petersburg weckte.
So wurde ein bunter historischer Bilderbogen von der ersten württembergischen Königsproklamation bis zum Untergang der Monarchie im schwäbischen Südwesten gespannt. Eingebettet ist diese Zeit in die Historie des Herzogtums Württemberg ab 1459, als Graf Eberhard V. im Bart die Regierung in Stuttgart übernahm, bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918, als die Ausrufung der Republik der Königsherrschaft ein Ende setzte. Über 850 hochkarätige und sehenswerte Exponate dokumentieren im Alten Schloss Höhepunkte, Umbrüche und Niederlagen württembergischer Geschichte
Hermann Colli
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